„Overnewsed“ und „underinformed“: Strategie statt Stress
Das große Thema Content beschäftigt jeden PRler und Marketer. Doch welcher Content hat auch wirklich einen Nutzen für Unternehmen und vor allem auch für die Kunden? In einer Zeit von Datenoverflow und Informationsdschungel, in der jeder „overnewsed“ und doch „underinformed“ ist, wird es schwierig sich bemerkbar zu machen. Wie schafft man also intelligente Lösungen? Mit diesem Thema setzen sich Dr. Andreas Windischbauer von der ikp Salzburg und Markus Pflugbeil als PR-Berater und leidenschaftlicher Blogger auseinander. Beide empfehlen: Eine gut durchdachte und langfristige Strategie mit dem Ziel nutzenstiftenden Content zu erarbeiten, ist essentiell, um die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe zu befriedigen und somit Vertrauen und Bindung aufzubauen. Dabei ist es vor allem wichtig, die eigenen Ziele zu definieren und die Zielgruppe zu identifizieren. Welchen Kanal der Kommunikation nutzen welche Kunden? Hierbei kann das Erstellen von sogenannten Personas, also von „echten“ Personen mit Charakteristika, Automarke, Haus im Grünen und Co., helfen. Außerdem ist es relevant die Kanäle zu verstehen und zu analysieren um einen Einblick in die Spielwiese der PRler und Marketer zu bekommen. Der Content sollte dann auf die Personas zugeschnitten sein und über die passenden Stellen verteilt werden.
Transformation in der Kommunikationsarbeit – Die 360-Grad-Denke
Das zweite große Thema während des Seminars beschäftigte sich mit der Zukunft der PR- und Marketing-Arbeit in der weltweiten Digitalisierung. Spielt die PR-Arbeit überhaupt noch eine Rolle in der Kommunikation? Ja, meinen Markus Pflugbeil und Eike-Alexander Kraft, der Kommunikationschef bei Accor Hotels! Die Rolle der Kommunikatoren hat sich nur verändert: PR-Agenturen werden zu Lotsen und treten als Berater auf, um Unternehmen durch den Dschungel von Kommunikationsmöglichkeiten zu lenken. Außerdem beschränken sich die Adressaten von PR-Botschaften eben nicht mehr nur auf die Presse, sondern auf die ganze Öffentlichkeit. Denn mit Facebook, Twitter, Instagram und Co. haben sich neue Kanäle der Kommunikation aufgetan und damit auch neue Möglichkeiten Kunden zu erreichen. Deshalb heißt es „Silos aufbrechen“ in den Köpfen der Kommunikatoren: Es muss in Echtzeit gedacht und gehandelt werden, eine 360 Grad- Kommunikation mit zielgruppengenauem Content und einem Digitalen Ansatz ist gefragt.
Krisenkommunikation in der digitalen Welt: Präsenter denn je
Zum Schluss wurden wir als Teilnehmer dann auch selbst aktiv. Bei einer Live-Übung zum Thema Krisenkommunikation in der Digitalen Welt, wurde mit einem Social-Media-Simulator ein Datenleck in einem Finanzunternehmen fingiert. Auf der einen Seite konnten die Teilnehmer ihre Schimpftiraden und Fake-News als „Shitstormers“ loswerden und auf der anderen Seite mussten wir als Krisenstab auf die Reaktionen der Presse, Kunden und Wichtigtuer eingehen. Hier galt es vor allem Ruhe zu bewahren und den Schaden für Reputation und Unternehmen so klein wie möglich zu halten. Es wurde schnell klar, dass eine organisatorische und inhaltliche Vorbereitung auf ein solches Szenario unersetzlich sind. Zudem sollte auf eine klare Kommunikation Wert gelegt und mit den realen Fakten umgegangen werden.